Systemrelevanz der Hauswirtschaft – Neue Ausbildungsverordnung Hauswirtschaft mit wichtigen Impulsen für Berufszweig

22.04.20 08:52 Uhr


Die LandFrauen begrüßen die künftige Ausrichtung der Hauswirtschaft an der Handlungsorientierung. Die Ausbildung wird zukünftig nicht mehr nach sogenannten Einsatzgebieten, sondern nach den Schwerpunkten personenbetreuende Dienstleistungen, serviceorientierte Dienstleistungen und ländlich-agrarische Dienstleistungen strukturiert.

 

„Die Corona-Pandemie führt uns vor Augen, wie systemrelevant die Hauswirtschaft ist. Hauswirtschaftliche Fachkräfte verrichten unverzichtbare Dienstleistungen am und für Menschen. Oft sind es Risikogruppen, die sie versorgen und betreuen. Jedes Seniorenwohnheim kann sich glücklich schätzen, wenn es über professionelle hauswirtschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügt. Selbst private Haushalte haben in der augenblicklichen Situation wieder aktiv den Wert von Hauswirtschaft (Nahrungszubereitung, Umgang mit knappen Gütern) gespürt“, sagt Regina Selhorst, Präsidentin des Westfälisch-Lippischen LandFrauenverbandes (wllv)..

 

Ab 1. August tritt die neue Verordnung in Kraft. Wesentliche Neuerungen sind:

 

  • die stärkere Verankerung von Nachhaltigkeit bei der Erbringung von hauswirtschaftlichen Versorgungs- und Betreuungsleistungen
  • die stärkere Einbindung der hauswirtschaftlichen Betreuung
  • die Einbindung von Digitalisierung und Datenschutz.

 

Der Deutsche Landfrauenverband (dlv) sieht einen wachsenden Fachkräftebedarf in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern und Seniorenwohnheimen, in der Gemeinschaftsverpflegung von Schulen und Kitas, in Privathaushalten und im Landtourismus.

 

„Der Landtourismus hat sich in den letzten Jahren immer weiter professionalisiert. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass es einen Schwerpunkt ländlich-agrarische Dienstleistungen gibt, weil wir hier Potential sehen“, führt Petra Bentkämper dlv-Präsidentin aus. Ferienhöfe, Hof-Cafés oder auch Direktvermarktungsbetriebe können dann passgenauer und prüfungsrelevant auf die Anforderungen in ihren Betrieben ausbilden.

 

„Jetzt sind auch wir LandFrauen gefragt, dass die Verordnung gut ins Rollen kommt. Und zwar nicht nur als Ausbilderinnen, sondern auch als Multiplikatorinnen, um junge Menschen für diese Berufsausbildung zu begeistern“ sagt Renate Große-Wietfeld (wllv-Präsidiumsmitglied und dlv-Ausschussmitglied „Hauswirtschaft“).

 

Ausbildungsinteressierte Jugendliche und Ausbildungsbetriebe (oder die, die es werden möchten) können sich bei den Ausbildungsberaterinnen der Landwirtschaftskammer NRW informieren (https://www.landwirtschaftskammer.de/bildung/pdf/hw-ausbildungsberaterinnen.pdf oder 0251 2376-295).

 

Bildquelle: jugend-kloster.de