„Wir bringen den Stein ins rollen“ „Wir bringen den Stein ins rollen“. Unter diesem Motto standen die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Landrauenverbandes Laer-Holthausen an einem Donnerstagabend des Jahres 2008. Dazu lud der Vorstand alle Mitglieder in den großen Saal der Gastwirtschaft „Veltrup“ ein. „Wir sind heute Abend ausverkauft. Das Bufett mussten wir schon auf der Kegelbahn aufbauen“, begrüßte Vorsitzende Agnes Gerdener die zahlreich erschienen Landfrauen. An den Feierlichkeiten nahmen auch die drei Kreisvorsitzenden Marlies Spieker (Lienen), Christa Lölfer (Steinfurt) und Silvia Laurenz (Ochtrup) teil. „Ich fahre gerne 60 km durch den Kreis, um ein volles Haus wie heute Abend zu sehen. Um die Landfrauenarbeit ist mir bei diesem Anblick nicht bange“, erklärte Marlies Spieker. Sie stellte fest, dass sich das Frauenbild in den vergangenen Jahren stark gewandelt hat. Vieles hat sich zum guten verändert und Gutes sei geblieben. „Eine Gemeinschaft, in die sich jeder einbringt, tut gut“ hielt die Kreisvorsitzende fest. Vom Landwirtschaftlichen Ortsverein wagten sich der Vorsitzende Matthias Schulze Pröpsting, Norbert Lengers und Daniel Stegemann in den Saal voller Frauen. Auch Matthias Schulze Pröbsting machte auf den Wandel der Zeit aufmerksam. So war die Landfrau von 60 Jahren auf dem Hof stark eingespannt. „Maloche bis zum abwinken“, drückte Matthias Schulze Pröbsting es kurz aus. Das hat sich bis heute zwar nicht geändert, wohl aber die Tätigkeiten. Während die Frauen früher noch bei der Ernte halfen und Kühe molken, seien sie heute Buchhalterin, Kassenwart, Hausfrau und berufstätige Mutter in einem. Auf die gute Zusammenarbeit wie beispielsweise bei dem Projekt „Kids auf dem Bauernhof“ möchte der LOV auch in Zukunft nicht mehr verzichten. „Ich hoffe, das wir auch in 60 Jahren noch miteinander auskommen“ scherzte der Vorsitzende. Ihre Gratulation überbrachte auch die Landjugend, die von Lydia Hanenberg, Margarethe Marschall, Philipp Efker und Gerrit Vowinkel vertreten wurde. Agnes Gerdener beleuchtete die Geschichte der Landfrauen, die vor allem bei den älteren Mitgliedern Gedanken an alte Zeiten wach werden ließ. Zudem erinnerte sie an die verschiedenen Vorsitzenden. Besonders an Josefa Muddemann (1955-1968) hatten viele ältere Mitglieder noch gut Erinnerungen. Die damalige Vorsitzende richtet damals bei Wallkötter im Terup eine Gefrieranlage ein, die über mehrer abschließbare Schubladen verfügte. Nach dem Hochamt am Sonntag seien die Frauen dann zur Gefrieranlage gegangen und hätten sich das Benötigte entnommen. „Das können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen“, stelle Agnes Gerdener unter Zustimmung der versammelten Frauen fest. Mit den Jahren wurde das Programm der Landfrauen immer reichhaltiger. Fahrten und Kurse wurden mehrmals im Jahr angeboten. „Zum Dauerbrenner habe sich der Staudentausch und die Wasser Gymnastik entwickelt“, so Agnes Gerdener. Zu Recht stolz können die Landfrauen über die Mitgliederzahlen sein, denn heute gehören doppelt so viele, nämlich 165, Damen zu den Landfrauen wie noch vor 60 Jahren. Nach einem gemeinsamen Essen schloss sich der amüsante Teil des Abends an. Usch Hollmann vom Radio Steinfurt beehrte die Landfrauen und verstand es. Die Gästeschar als „Lisbeth“ zu unterhalten. Sie stellte ihre Bücher vor und verband gut informiert ihre Anekdoten mit dem Geschehen im Landfrauenverband. An seinem Platz fand jeder Gast einen Stein vor, der mit „60 Jahren Landfrauen“ beschriftet wurde. „Nehmt ihn mit als Erinnerung an diesen Abend“, sagte Agnes Gerdener.